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Kunststoff statt Stahl?

Interview mit Regionalmagazin Platzhirsch

15 November 2023

Unsere Kunststoffe ersetzen Stahl, es sind keine Plastiksackerl!

Das neue Logistikzentrum der Zell-Metall Engineering Plastics GmbH in Niedernsill ist fertiggestellt. Mit dieser Expansion im Pinzgau geht der Global Player einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft. Doch was genau macht das Unternehmen, das einen Exportanteil von etwa 92 Prozent hat, an diesem neuen Standort? Wir klären auf.

Das neue Zentrum in Niedernsill spielt eine entscheidende Rolle bei der effizienten Warenlogistik und trägt maßgeblich dazu bei, dass das Material, das bei Zell-Metall hergestellt wird, optimal genutzt wird. Mit einer Gesamtfläche von etwa 4 500 m2 bietet dieser Betriebsstandort nicht nur ausreichend Platz für eine effiziente Warenlogistik, sondern ermöglicht auch einen gezielten Einsatz des Materials. Durch einen optimierten Zuschnitt, der den individuellen Anforderungen der Kunden entspricht, kann unnötiges Material nahtlos wiederverwendet werden. „Die moderne Welt ist individualisiert. Bisher wurden nur Standardformate angeboten, aber jetzt erfüllen wir Kundenwünsche mit modernster Technologie. Dadurch minimieren wir den Materialverlust für die Kunden und können sortenreines Material direkt in unseren Recyclingkreislauf zurückgeben“, erklärt Johann Obersamer weiter.

RECYCLING VON TECHNISCHEN KUNSTSTOFFEN IST EINE BESONDERE HERAUSFORDERUNG

Das Recycling von technischen Kunststoffen bringt besondere Herausforderungen mit sich, da diese Kunststoffe für die zerspanende (formgebende) Weiterbearbeitung zu Bauteilen mit speziellen Eigenschaften verwendet werden, beispielsweise schlagzähe Hammerköpfe oder antistatische Komponenten. Diese Bauteile sollen über mehrere Jahrzehnte hinweg eingesetzt werden, das Recycling dieser Kunststoffe ist also keine leichte Aufgabe.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, den Materialverlust durch unseren Recyclingansatz zu reduzieren. Um dies zu erreichen, setzen wir auf eine kundenspezifische Vorkonfektionierung des Halbzeugs. Durch diese Maßnahme können 20 bis 30 Prozent des Materials bereits beim Hersteller, der Zell-Metall, zurückbleiben und anschließend einfach und kostengünstig in den Materialextrusionsprozess zurückgeführt werden. Denn die Zerspanungsbetriebe selbst verfolgen in der Regel keine vollständig sortenreine Trennung und Rückführung des überschüssigen Materials zum Extrusionsbetrieb. Daher ist es für uns wichtig, bereits im Vorfeld darauf zu achten, Material einzusparen“, berichtet Erich Buchner, der General Manager CMO (Chief Marketing Officer) des Unternehmens.

Zell-Metall extrudiert jedes Jahr etwa 5 000 Tonnen technischen Kunststoff und kann so bis zu 1 000 Tonnen direkt recyceln. Für die Umsetzung dieses Ansatzes wurde im neuen Gebäude in Niedernsill ein hochmodernes Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit und Recycling geschaffen. Den Kunden wird hiermit vor allem im zentraleuropäischen Raum ein erweitertes Service zur Vermeidung von Reststoffen angeboten.

MODERNSTE BAUWEISE

Das neue Logistikzentrum in Niedernsill ist nach modernster Bauweise verwirklicht, einschließlich Betonkernaktivierung (Rohrleitungen in den Boden- und Deckenplatten zur Wärme- und Kühlregelung des Gebäudes), Photovoltaikanlage und Anschluss an das Fernwärmenetz. Die Erweiterung des Werks der Zell-Metall in Niedernsill auf eine Gesamtfläche von etwa 15 000 m2 ist geplant, die Bauphase II wurde bereits umgesetzt.

Der neue Standort beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch eine intelligente Raumplanung. Besonderes Augenmerk wird auf die optimale Nutzung der Fläche, effiziente Lagerhaltung und einen reibungslosen Warenfluss gelegt. Dank des hochmodernen Logistikzentrums sind Chargenverfolgung und Dokumentation der Waren nun auf einem ganz neuen Niveau. Interessierte Kunden aus aller Welt können sich vor Ort in Niedernsill von diesen modernen Einrichtungen überzeugen, wie sie es bereits in der Vergangenheit bei den Produktionsstätten der „Klepsch Group“ in Piesendorf, Kaprun und Uttendorf getan haben.

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